Begeisterung beim letzten Heim-Auftritt
 
Geste der Anerkennung: Die SG Haslach/Herrenberg/Kuppingen wird in der
Markweghalle von den eigenen Fans bedingungslos unterstützt GB-Foto: Holom 

39:27 gegen Absteiger HSG Langenau/Elchingen. Die Regionalliga-Handballer der SG Haslach/Herrenberg/Kuppingen haben in ihrem letzten Heimspiel unter Thilo Burkert nichts anbrennen lassen und sich mit dem höchsten Sieg der Saison von den rund 800 Fans verabschiedet. "Wir haben noch einmal 60 Minuten Lauffreude und Charakter gezeigt", freute sich der SG-Trainer. 
 
Keine Frage, die Atmosphäre bei den Heimspielen der SG HaslachlHerrenberg/Kuppingen ist stets etwas Besonderes. So auch am Samstag: Minuten vor Abpfiff war der zwölfte Heimsieg der Saison gegen die HSG LangenauiElchingen längst in trockenen Tüchern. Grund genug für die 800 Zuschauer, sich von den Bänken in der Markweghalle zu erheben und die Hausherren mit stehenden Ovationen und "Oh, wie ist das schön"Gesängen zu feiern. Am Ende besiegte die SG den harmlosen Absteiger ohne Probleme mit 39:27. Mit dem deutlichen Ergebnis waren im Lager des Gastgebers alle glücklich und zufrieden - Spieler, Fans und allen voran Thilo Burkert, für den es die letzte Partie an der Seitenlinie der Markweghalle war: "Ich hätte mir keinen schöneren Abschluss vorstellen können", sagte er, "meine Mannschaft hat noch einmal richtig Gas gegeben und ihre Aufgabe bravourös gelöst." 
Von Beginn an dominierte der Tabellenvierte die Partie, in der 3:2:1-Deckung ragte einmal mehr Abwehrorganisator Michael Nölscher mit den. meisten Ballgewinnen heraus und im Angriff versprühten Ingo Krämer, Andreas Blodig, Nico Kiener und Oliver Hess Spielwitz. Nach nur elf Minuten lag die SG schon mit 8:3 vorne. Thilo Burkert begann daraufhin, munter ein- und auszuwechseln: 
Sven Maier kam für Michael Nölscher, Florian Falk für Ingo Krämer, Lars Meyer-Hübner für Nico Kiener. Am Elan der Hausherren im Angriff änderte das nichts. Insbesondere Oliver Hess strotzte nur so vor Selbstvertrauen. Der Linkshänder erzielte in Hälfte eins nicht nur vier Treffer, er glänzte zudem durch mehrere blitzsaubere Anspiele an den Kreis. 
Auf der anderen Seite sorgten zunächst nur Kapitän Jörg Baresel, Routinier Hartwig Schenk und Christian Dittmann für Akzente und Tore. Die eklatante Nervenschwäche bei Siebenmetern verhinderte jedoch, dass die HSG Langenau/Elchingen verkürzen konnte: Baresel zielte neben das Gehäuse (18.), Schaden an den Pfosten(20.) und Schenk (2./23.) sowie Thiemann (30.) scheiterten am gut aufgelegten Tobias Barthold. Mit ihm als Rückhalt, der Schlussmann entschärfte neun weitere Chancen, hatte die SG Has-. lach-Herrenberg-Kuppingen keine Probleme, den Vorsprung zu halten und bis zur Halbzeitpause auf 20:13 auszubauen. 
Auch nach dem Seitenwechsel war die SG den Gästen, bei denen Baresel in der 41. Minute wegen groben Fouls an Ingo Krämer die Rote Karte sah, in allen Belangen überlegen. Die Mannen von Trainer Thilo Burkert boten den Fans vor der Sommerpause noch einmal attraktiven, schnellen Handball. Höhepunkt war ein spektakuläres Kempa-Tor von Oliver Hess in der 46. Minute. Andreas Blodig hatte den Linkshänder nach einer 180-Grad-Drehung um die eigene Achse in der Luft gekonnt in Szene gesetzt. Und der verwertete gegen den machtlosen Robin Schleicher zum 29:20. 
Ansonsten war Thilo Burkert bemüht, Andreas Blodig, Michael Nölscher, Florian Falk und Lars Schwend einzusetzen, "Ich wollte ihnen in ihrem letzten Heimspiel für die SG noch einmal eine Plattform bieten", sagte er. Den großen Auftritt in Hälfte zwei hatte aber keiner der Abgänge, sondern ein anderer: Lars Meyer-Hübner. "Seine ersten vier Aktionen waren nichts, deswegen habe ich bei ihm in der Kabine etwas heftigere Worte gewählt", erklärte Thilo Burkert. Und scheinbar fruchtete die Ansprache. Der 21-Jährige riskierte im linken Rückraum mehr und deutete an, welches Potenzial in ihm steckt: Mit acht Treffern, drei davon erzielte er bereits vor der Pause, avancierte er zum besten Werfer der Partie. Das beeindruckte selbst seinen Trainer: "Die zweite Halbzeit war seine stärkste unter meiner Regie", sagte Burkert, "ich hoffe, er kann die Leistung nächste Runde bestätigen." Warum so lange warten? Am Samstag bekommt Meyer-Hübner die Chance dazu. 
Um 20 Uhr tritt die SG HaslachiHerrenberg/Kuppingen beim Absteiger TV Hemsbach an. "Was die Heimspiele anbetrifft, habe ich mein Happy End", erklärte Thilo Burkert nach dem verdienten .39:27 -Heimerfolg über Langenau/Elchingen, "vollkommen wäre es aber nur, wenn wir am letzten Spielt ag noch Dritter werden." Voraussetzung für den Schritt nach oben ist eine Niederlage des aktuellen Tabellendritten TSG Söflingen beim TSB Horkheim. 

SG HaslachlHerrenberg/Kuppingen: Barthold, Eipperle (beide im Tor); Schwend (2), Kiener (4/3), Nölscher(2), Kohler (3), Krämer (4), Hess (7/1), Meyer-Hübner (8), Blodig (4/1), Falk (2), Maier (3), Schneck 
HSG Langenau/Elchingen: Hinkelmann, Schleicher (beide im Tor); Junginger (6/2), Buntz, Kaiser, Schenk (4), Thiemann (1/1), Schaden (3), Fischer (1), Baresel (4), Hank, Dittmann (6), Buck (1), Schmid (1) 


Gäubote vom 04.05.2009